Ergebnisse der Kommunalwahlen 2019

Das Wahlergebnis ist überwältigend gut für uns ausgefallen. Landesweit sind wir jetzt mit 2321 (bisher 1660) grünen und grün-alternativen Rätinnen und Räte in den kommunalen Entscheidungsgremien vertreten.

Die Wählerinnen und Wähler haben uns bei dieser Kommunalwahl enorm gestärkt. Mit deutlich mehr Stimmen im Rücken und vielen zusätzlichen Mandaten können wir in den nächsten 5 Jahren unsere politischen Ziele mit noch mehr Nachdruck verfolgen: Das bedeutet, den Klimaschutz und den Kampf gegen das Artensterben als die beiden drängendsten Umweltprobleme ganz oben auf die Agenda zu setzen und daran zu arbeiten, dass allen Menschen am Ort die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird.

Erfreulich ist der Sprung nach oben bei der Wahlbeteiligung von über 9 Prozent auf jetzt 58,8 Prozent.

39 Prozent mehr Mandate im Land

Landesweit sind wir jetzt  mit 2321 (bisher 1660) grünen und grün-alternativen Rätinnen und Räte in den kommunalen Entscheidungsgremien vertreten. (Gemeinderat, Kreistag, Regionalversammlung Stuttgart) Dieses Ergebnis übertrifft alle unsere Erwartungen. Der  Zuwachs von 661 Mandaten entspricht einem Plus von 39 Prozent.

Vielfach stärkste Gruppierung

In 69 Städten und Gemeinden stellen die Grünen oder grün nahen Listen künftig die stärkste Fraktion im Gemeinderat. Bisher haben wir diesen Platz in 11 Orten im Land belegt. Die meisten Stimmen erhielten die Grünen in Merzhausen, einem südbadischen Ort mit ca. 5000 Einwohner*innen: 44,15%. Die 10 besten Ergebnisse liegen zwischen 34,6 und 44,1 Prozent.

Hier die TOP 10-Ergebnisse:
Merzhausen (44,1%), Tuningen (43,7%), Bad Boll (41,2%), Bad Schussenried (40,7%), Au (39,2%), Rudersberg (36,1%), Wiesenbach (35,5%), Tiefenbronn (34,9%), Dossenheim (34,9%), Tübingen (34,6%).

In einem der 35 Landkreis sind wir erstmals stärkste Kraft geworden: Tübingen. Auch in der Regionalversammlung des Verbandes der Region Stuttgart haben sich die Grünen erstmals an die Spitze gesetzt.

Ganz nah dran an 50 Prozent Frauen

Landesweit sind bei uns Grünen und Alternativen 48,4 Prozent der Gewählten Frauen. Als einzige politische Kraft lösen wir damit fast vollständig das Versprechen ein, dass sich Frauen und Männer die politische Macht gleichberechtigt teilen. Es ist maßgeblich unseren Listen zu verdanken, dass der Frauenanteil in der männlich dominierten Kommunalpolitik gestiegen ist: Von 24 Prozent in 2014 auf jetzt 26,7 Prozent.

Mehr und größere Fraktionen in den Gemeinden

Künftig werden 1886 grüne und grün-alternative Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker in 394 Städten und Gemeinderäten vertreten sein (2014: 1368 Mandate in 361 Gemeinderäten). Knapp 30 Prozent der Mandate (542) entfallen dabei auf die grün nahen Wählervereinigungen.  Der Frauenanteil liegt bei 47,3 Prozent (2014: 43,0 Prozent).

Mehr Sitze in den Kreistagen

Künftig werden 403 grüne und grün-alternative Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker in allen 35 Kreistagen vertreten sein (2014: 293 Mandate in 35 Kreistagen). Der Frauenanteil liegt bei 53,1 Prozent (2014: 44,0 Prozent).

Alle neuen Listen aus dem Stand erfolgreich

Auch diesmal sind im grünen Spektrum wieder eine ganze Reihe neuer Listen angetreten. Die 39 Listen, die erstmals am Start waren, haben alle den Sprung in den Rat geschafft. Eine hat sogar alle anderen Gruppierungen hinter sich gelassen (Ispringen).

Bei der Regionalwahl in der Region Stuttgart zugelegt

In der bevölkerungsreichsten unter den 12 Regionen des Landes wird die Regionalversammlung direkt gewählt. Künftig werden 22 grüne Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker die größte Fraktion in der Regionalversammlung Stuttgart bilden. (2014: 15 Mandate). Der Frauenanteil liegt Dank gebundener Listenwahl und quotierter Nominierung bei 59,0 Prozent (2014: 60,0 Prozent).

Ein Blick auf die anderen Parteien und Gruppierungen

CDU und SPD haben jeweils über 10% ihrer bisherigen Sitze verloren. Bei den Stimmanteilen haben sie 4,7% bzw. 2,7% eingebüßt.  Die FDP hat sich um 132 Mandate verbessert und erhielt landesweit 4% der Stimmen.

Die AfD ist von landesweit 22 Mandaten in den Gemeinden auf jetzt 111 Mandate angewachsen. Auf sie entfielen 1,8 Prozent der gültigen Stimmen (+1%).

Auch wenn in der offiziellen Statistik alle Wählervereinigungen derzeit noch zu einer Gruppe zusammengefasst werden (und dort auch die 550 Mandate der grün nahen Listen und die sonstigen freien Listen eingerechnet sind) kann zweifelsfrei gesagt werden, dass die traditionellen Freien Wähler FWV auch bei dieser Wahl landesweit die mit Abstand stärkste Kraft geblieben sind.

 

 

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